Montag, 28. Februar 2011

Tierarzt, Waldlauf und warum will das Reh nicht mit mir spielen

Nun heute 10:07 um ganz genau zu sein war es so weit, wir hatten unseren ersten Auftritt beim Tierarzt. Dazu Auserkoren haben wir die Tierklinik Essling, da auf Grund von Kilys Herzleiden doch regelmäßig ein Ultraschall gemacht werden muss, sowie es einer richtigen Medikamenteneinstellung von Seiten des Arztes bedarf.
In der Ordination wurden 2 Katzen zu unserer Linken tapfer ignoriert, sowie eine eher aufdringliche Dame, welche den Kily Kaffe in den Hals schütten wollte. Brav wie unser Kily ist hat er auch nicht zugebissen sondern sich todesmutig zwischen meinen Beinen verkrochen.
Zu meiner großen Überraschung war er sehr tapfer beim Arzt und hat alle Untersuchungen inklusive abhören und Ohren putzen mit stoischer Ruhe über sich ergehen lassen.
Mit neuem Rezept und Termin für ein Herzultraschall ausgestattet konnten wir nach etwa 15 Minuten die Ordi verlassen.

Zur Belohnung gingen wir dann in Begleitung gleich im 22 spazieren und zwar zu einem Wäldchen. beide Hunde hatten ihren Spass und konnten nach Herzenslust herumtoben. Kleine Rangeleien inklusive aber in erster Linie Pferdeäpfel fressen oder ins Wasser hüpfen und anschließend in der Erde wälzen.
Ein Spass wenn man das Auto nachher nicht putzen muss.
Plötzlich entdeckten wir etwas gänzlich neues und unbekanntes über das Feld hüpfen. Ein stolzes Reh, zufällig muss ich dazu sagen habe ich mir 1 Kg Wild just heute gekauft, sprang über den Acker. Ich denke mal es wäre für den Kily ein Spass gewesen dem Reh hinterher zu jagen, auch wenn er denke ich eher geringe Aussichten auf Erfolg gehabt hätte, was das einholen des Rehs betrifft.
Nachdem wir bei einem nahe gelegenen Wasser auch das nachsehen hatten im Bezug auf ausgelassenes Spielen mit Enten wurde der Heimweg angetreten.
Zu Hause angekommen erst mal einen herzhaften Schluck Wasser und ein bis zwei Bissen Thunfisch mit Gemüse und Kokosflocken und ja seit dem tiefes Schlafen auf der Couch :)

Sonntag, 27. Februar 2011

Die ersten Tage im trauten Heim, viel nervosität aber nicht allein.

Also zu sagen der Kily hat sich sofort super eingelebt wäre mal total übertrieben. Er ist natürlich noch sehr schnell müde, weil er die vielen Ausflüge eher nicht gewohnt ist. Auf der Hundewiese haben wir so unsere Freunde gefunden und auch Hunde denen der Kily weniger gut gesinnt ist. Wim wahren Leben nun mal :)
Folgen aufs Wort geht auch noch nicht so gut, weswegen Leine und Beisskorb natürlich noch Mittel der ersten Wahl sind.
Zu Hause hat unser 25 Kilo Schmusehund Angst vor der Küche, dem Aufzug und der Hauseinganstüre. Warum auch immer, aber das wird sicher noch werden.
Das neue Spielzeug, ein Kong, ist nur ein kurzer Zeitvertreib. Entgegen der Lehrmeinung benötigt der Kily nur wenige Minuten um wirklich alles, egal was da drinnen ist, raus zu bekommen :)

Nun in der nächsten Woche geht mal das erste Training los, man darf gespannt sein was sich da tut :)

Freitag, 25. Februar 2011

Schritt in ein neues Leben

Gestern war es endlich so weit. Wir haben Kily mit zu uns nach Hause genommen.

So das war mal das wichtigste an diesem Posting :). Er ist gerade etwas unruhig weil das jetzt doch noch etwas neu ist, aber der Kily lebt sich schon ganz gut ein. Natürlich muss unser Superstar auf 4 Pfoten noch seine Angst vor dem Aufzug überwinden, da es nicht so prickelnd ist jeden Tag in den 5.Stock zu latschen. Wobei böse Zungen natürlich behaupten, mir würde es nicht schaden ;).

Erste Kontakte mit Menschen die uns nun eher wie Aussetzige behandeln hatten wir auch schon. Highlight war bis jetzt von einem Retriver-Besitzer: "Mein Hund will nicht mit Kampfhunden spielen".
Ja da lacht das Herz natürlich, wir waren nur froh, dass der Apportierhundebesitzer es nicht so laut gesagt hat, denn bis heute weiß der Kily noch nicht das er eigentlich ein blutrünstiger Killer ist.

Zeitgleich habe ich auch heute mit BARFen begonnen. Rinderkopffleisch mit Gemüse und Kokosmilch. Dazu Kräutervariation und Ei. Ich muss sagen, ohne irgendwie das Futter komisch anzusehen wurde es sofort vertilgt!
Zum Abendessen gibts dann einen saftigen Knochen :)
Nun ich bin sehr gespannt auf die Entwicklung in den nächsten Tagen, ach ja bevor ich es vergesse, der Kily bedankt sich sehr für all die Glückwünsche und verschläft jetzt gerade wie ich über ihn schreibe :).

Donnerstag, 24. Februar 2011

Und dann waren da die Zwinger

Ein guter Rat der Mitarbeiter ist es, den Hunden eine faire Chance zu geben und nicht auf das Verhalten im Zwinger zu achten. Die Hunde sind dort sehr nervös und stehen unter Dauerstress.
Insgesamt haben wir uns 4 Hunde näher angesehen, wobei 3 davon einfach keine Kinder gewohnt waren und entsprechend agiert hatten.
Dadurch bekamen wir das Gefühl übermittelt das diese Tiere besser nicht zu Kleinkinder ziehen sollten.
Dann war da unser Kily als Nummer 4. Von ihm wussten wir nichts (auch nicht das TSH) aber er ging von Anfang an mehr als nur behutsam mit den Kindern um und war gleich ein verschmuster Kuschler.

Also entschieden wir uns nach langer Überlegung dem Kily eine Chance zu geben und übernahmen die Patenschaft für ihn.
Da er im TSH als unverträglich mit anderen Hunden galt, besuchten wir eine Hundetrainerin. Zu Name und Homepage der Trainerin kommt erst mehr wenn wir uns dann entgültig entschieden haben zu welcher Trainerin wir gehen. Es stehen 2 zur Auswahl.
Aber mit der ersten Trainerin haben der Kily und ich die Hundeauslaufzone Löwygrube besucht. Brav mit Beißkorb und 5 m Schleppleine.
Tja, und siehe da, Mister Kily war nicht nur ein sehr verträglicher Zeitgenosse mit den anderen Hunden, nein auch zu den Hundeladies war er ein richtiger Gentledog :)
Genau das meine ich mit echter Chance geben, denn auch wenn der Hund als unverträglich gilt, ist es meist ausserhalb des TSH ganz anders. Eben so wie beim Kily!

Dienstag, 22. Februar 2011

Und am Anfang war...

...Nun nicht gerade das Ei, aber die Überlegung "Welchen Hund, bzw welche Rasse". Also um genau zu sein, was will ich überhaupt für mich und meine Familie.
Hierbei ist mal zu beachten:
  • Wie groß sollte der Hund sein oder werden (Habe ich Haus oder Wohnung)?
  • Wie verhält sich die Rasse im Allgemeinen mit Kindern?
  • Will ich mit dem Hund spezielle Dinge machen (Mantrailing, Rettungshund, Agility, Schutzhundeausbildung)?
  • Benötige ich einen Hundeführerschein?
  • Will ich einen Welpen, Junghund, oder schon einen "erwachsenen" Hund?
  • Habe ich die Zeit für einen Hund?
  • Habe ich im Verwandten oder Bekanntenkreis Unterstützung?
  • Rüde oder Hündinn?

So das war mal ein erster Überblick. Nach diesen Punkten haben wir einmal das Internet und etliche Foren durchstöbert um uns über all die vielen Rassen ein Bild zu machen.
Natürlich ist so etwas auch anstrengend, aber ich denke mal dachdem ein Hund ja dann lang bei einem ist, sollte man sich durchaus vorher die Zeit nehmen, um sich Gedanken zu machen welche Rasse am besten zu einem passt.
Denn der Spruch "Wie es Herrl, so es Gscherl" ist nicht mal so falsch :). Um ein Beispiel zu geben: Eine richtige Couchpotato, der nicht unbedingt viel rausgehen will, wird sich nur kurz über einen agilen Hund wie einen Dobermann freuen können. Umgekehrt sollte sich ein passionierter Wanderer und Radfahrer überlegen ob eine English Bulldog seinen Ansprüchen gerecht wird.

Okay ich will bei uns mal nicht behaupten, wir würden in unserer Freizeit den Mont Blanc samt Kindern bezwingen aber nur zu Hause sitzen ist dann auch nicht das wahre.
Also brauchten wir einen Hund, welcher kinderlieb ist, durchaus gerne etwas unternimmt, lernfähig ist, aber dann doch keinen Hundeschlitten braucht um glücklich zu sein.

Durch intensive Recherchen stießen wir auf den "Nanny-Dog", den English Staffordshire Bullterrier. Jetzt wird sich manch einer fragen: "Moment, der Kily is doch ein Amstaff bullterrier- Mix".
Richtig! Aber wir haben uns ja nicht nur über die Fraktion aus England schlau gemacht sondern gleich über alle Hunde dieser "Listenrassen".

Nachdem die Rasse mehr oder weniger festgelegt war, hatten wir zwei Möglichkeiten: Entweder Züchter oder einem Hund aus dem Tierheim eine Chance geben.
Ungarische, Polnische, oder sontwelche Kofferraumhunde lasse ich absichtlich weg. Wer sich dort Hunde kauft, bei dem ist ohnehin Hopfen und Malz verloren.
So machten wir uns auf den Weg nach Vösendorf um in aller Ruhe die Hunde anzusehen und uns ein Bild von ihnen zu machen, bzw auf diesen Weg zu erkennen, dass ein Welpe vom Züchter für uns doch besser ist.

Der Beginn....

....
Nun ich habe mir gedacht, dass es wohl mal ganz nett wäre einen Tagebuchblog zu erstellen. Hierbei handelt es sich um die Alltagssituationen von Beginn an mit unserem Familienhund Kily.
Beim Kily handelt es sich um einen Mischlingsrüden aus dem Tierschutzhaus Vösendorf. Noch dazu um einen Mischling zwischen American Stafford und ziemlich sicher einem Bullterrier. Also 2 ganz böse Listen- bzw. Kampfhundearten.
Genau mit diesem tollen Vorurteil, welches dank der Wiener Regierung noch bestärkt wurde, soll dieser Blog zumindest ein wenig aufräumen oder vielleicht einfach nur Ängste nehmen. Zumindest aber Leute zum nachdenken zu animieren.
Denn "Kampfhunde" gibt es einfach nicht. An einer Rasse die Gefährlichkeit festmachen sollte in der heutigen Zeit eigentlich nicht stattfinden. Wir sind ja doch alle so toll aufgeklärt, aber komischerweise hat der Großteil der Menschen ein sehr klares Schwarz-Weiß-Denken was Hunde betrifft.